Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I)
Bei der Mukopolysaccharidose Typ 1 (MPS-I) handelt es sich um eine sehr seltene, schwerwiegende, angeborene lysosomale Speicherkrankheit. Sie beruht auf einem genetischen Defekt, der zu einem Mangel eines bestimmten Eiweißes, einem sogenannten Enzym (Fachname: α-L-Iduronidase) in bestimmten Bereichen der Zelle, die man Lysosomen nennt, führt. Durch diesen Enzymmangel können bestimmte Stoffwechselprodukte nicht mehr in den Lysosomen abgebaut werden, sodass sie sich dort anreichern (daher lysosomale Speicherkrankheit) und die Zellfunktion stören.
Bei den gespeicherten Stoffwechselprodukten handelt es sich um bestimmte, sogenannte Glykosaminoglykane (oft als GAG abgekürzt). Diese sind aus veränderten Zuckermolekülen aufgebaut und wurden früher auch als Mukopolysacccharide bezeichnet (wovon sich auch der Erkrankungsname Mukopolysaccharidose ableitet). Glykosaminoglykane sind im ganzen Körper am Aufbau von Stütz- und Bindegewebe (z.B. Knorpel, Knochen, Gefäßwände, Atemwege, Hornhaut, Haut oder Gelenkflüssigkeit) beteiligt. Auf der Zell-, Gewebe- und Organebene führt dies schließlich zu Fehlfunktionen und Schädigung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die bei MPS I auftretende Speicherung von Glykosaminoglykanen in nahezu allen Organen und Geweben zu Krankheitszeichen (Fachbegriff: Symptome) führen kann. Deshalb spricht man im Zusammenhang von MPS-I oft von einer Multisystemerkrankung. Die Erkrankung MPS I schreitet kontinuierlich fort und kann dann zu unterschiedlich starken Beeinträchtigungen führen.
Wie man heute weiß, haben alle Patienten mit MPS I einen Mangel desselben Enzyms, der α-L-Iduronidase. Dennoch sind die Verläufe unterschiedlich. Diese Verlaufsformen werden historisch bedingt verschieden bezeichnet: Mit Morbus Hurler (bisweilen auch Morbus Pfaundler-Hurler oder Morbus Hurler-Pfaundler) bezeichnet man die schwerste Verlaufsform der Mukopolysaccharidose Typ I mit meist ausgeprägter Beteiligung des zentralen Nervensystems. Sie ist benannt nach der deutschen Kinderärztin Gertrud Hurler, die die Erkrankung 1919 erstmals beschrieb.
Eine im Vergleich mildere Verlaufsform ist der sogenannte Morbus Scheie, benannt nach seinem Erstbeschreiber, dem US-Augenarzt Harold Scheie (ausgesprochen „Sch-ä-i“). Daneben wird oft noch eine Verlaufsform abgegrenzt, deren Schweregrad zwischen der des Morbus Hurler und des Morbus Scheie liegt. Sie wird folgerichtig als Morbus Hurler-Scheie bezeichnet. Heutzutage wird zunehmend die Klassifikation in Mukopolysaccharidose Typ I mit und ohne Beteiligung des zentralen Nervensystems (Fachbegriff: neuronopathische bzw. nicht-neuronopathische Verlaufsform) verwendet.
1. Wie sehen häufige Symptome bei Mukopolysaccharidose Typ I aus?
- Änderungen des äußeren Erscheinungsbildes und Gesichtsveränderungen
- Geistige Beeinträchtigungen, wenn das Nervensystem beteiligt ist
- Wachstumsstörungen; Stillstand des Wachstums
- Einschränkungen der Bewegung durch Veränderungen der Knochen und Gelenkstrukturen
- Oft schon in der Kindheit/Jugend Druckschädigung des Medianusnervs am Übergang zur Hand mit Gefühlsstörungen und ggf. Lähmungserscheinungen (Fachbegriff: Karpaltunnelsyndrom)
- Gelenksteifigkeit (Fachbegriff: Kontrakturen)
- Nabelbrüche und Leistenbrüche (Fachbegriff: Hernien)
- Vergrößerungen der Leber und der Milz
- Mögliche Taubheit als Folge häufiger Infektionen der Gehörgänge und Knochenveränderungen im Mittelohr
- Einschränkungen der Funktion der Lunge und der oberen Luftwege sowie Infektionen der Lunge und Atemwege
- Sehverlust vor allem durch Hornhauttrübungen oder grauen Star
- Veränderungen am Herzen und an den Herzklappen
- Veränderungen an den Blutgefäßen
- Störungen der Atmung während des Schlafes (Folge: Müdigkeit, evtl. Kopfschmerzen)
- Entstehung eines Wasserkopfes (Fachbegriff: Hydrozephalus) durch die Ansammlung von Nervenwasser (Fachbegriff: Liquor) im Gehirn
- Probleme bei der Verdauung
Wichtig! Neben der Mukopolysaccharidose Typ 1 gibt es weitere MPS-Formen, die praktisch identische Symptome zeigen können, jedoch eine andere Ursache haben und damit einer anderen Therapie bedürfen.
2. Wie wird die Diagnose Mukopolysaccharidose Typ I gestellt?
Bei entsprechendem Verdacht kann der Arzt mittels eines einfachen, unkomplizierten Tests mit wenigen Tropfen Blut den Enzymmangel nachweisen und so die Diagnose sichern oder ausschließen.
3. Therapie bei MPS I
Die Erkrankung MPS I kann behandelt werden. Wenden Sie sich gerne für weitere Informationen an Ihren behandelnden Arzt oder an ein MPS I Expertenzentrum in Ihrer Nähe.
4. Große Bandbreite des Krankheitsverlaufs einer Mukopolysaccharidose Typ I
Obwohl bei allen betroffenen Patienten das gleiche Enzym defekt ist, gibt es bei dieser Erkrankung große Unterschiede im Zeitpunkt des Auftretens und in der Ausprägung der Erkrankung. Erste Krankheitszeichen können – je nach Krankheitsverlauf – im Säuglingsalter, in der Kindheit oder bei jungen Erwachsenen auftreten. Der Krankheitsverlauf lässt sich aus Laboruntersuchungen allein derzeit nicht sicher vorhersagen.
Bei der MPS I (Fachbegriff: Mukopolysaccharidose Typ I) handelt es sich um eine Erkrankung, die den ganzen Organismus betrifft. Die Mukopolysaccharid-Ablagerungen und die daraus folgenden Krankheitszeichen (Fachbegriff: Symptome) nehmen im ganzen Körper kontinuierlich zu. Wird MPS I nicht behandelt, können sich die Symptome kontinuierlich (Fachbegriff: progredient oder progressiv) verschlimmern, die eingetretenen Organschäden sind dabei teilweise auch nicht mehr umkehrbar.
Als MPS I-Hurler wird die schwerste Verlaufsform dieser Speichererkrankung bezeichnet. Dies tritt bereits in frühester Kindheit auf. Ein Kind mit einer Mukopolysaccharidose vom Typ-Hurler weist die klassischen Symptome auf (z.B. typische Veränderungen des Schädels sowie der Knochen und Gelenke, Kleinwuchs, Störung des Hör- und Sehvermögens, Leber- und Milzvergrößerung, Behinderung der Atmung, Störung der Herz-Kreislauffunktionen). Hinzu kommt eine schwerwiegende geistige Behinderung. Leider versterben die meisten dieser kleinen Patienten zwischen dem achten und zehnten Lebensjahr, häufig an Herzversagen oder Lungenentzündung.
Als die „verzögerte” Verlaufsform gilt die sog. MPS I vom Typ Scheie. Sie stellt das andere Ende des Verlaufsspektrums dar. Bei diesen Patienten sind vor allem die Augen, das Herz und das Skelettsystem betroffen. Da die Patienten häufig eine Körpergröße im unteren Normalbereich zeigen, werden sie oft erst im 2. Lebensjahrzehnt durch Hornhauttrübung und Gelenkversteifungen beim Arzt auffällig. Die Scheie-Patienten können ein fast normales Lebensalter erreichen und sind auch in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.
Als intermediäre Verlaufsform der Mukopolysaccharidose Typ I (Fachbegriff: MPS I-Hurler/Scheie) werden die Formen bezeichnet, die zwischen den beiden Extremen des klinischen Spektrums der MPS I-Formen Morbus Hurler und Morbus Scheie liegen. Dazwischen gibt es alle möglichen Ausprägungen.
5. MPS I Kompetenzzentren
Spezialisierte Kliniken und Zentren, die sich mit der Erkrankung MPS I beschäftigen, sind hier aufgelistet.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Patient – vom ersten Verdacht auf eine lysosomale Speicherkrankheit bis zur Therapie – oft eine Odyssee bei unterschiedlichen Fachärzten durchläuft.
Spezialisierte Kliniken und Zentren verfügen über langjährige Erfahrung in der Betreuung von Patienten mit lysosomalen Speicherkrankheiten. Dieses Wissen möchten sie Ärzten und Patienten gerne zur Verfügung stellen und haben deswegen ihre Kontaktdaten angegeben.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die entsprechenden Kliniken und Zentren.
Hinweis:
Die auf dieser Website befindliche Liste von spezialisierten Kliniken bzw. Zentren ist nicht abschließend. Bislang nicht aufgeführte Zentren können jederzeit ergänzt werden.
oder
(Aktualisierung April 2021)
MAT-DE-2102078-1.0-04/2021
Die Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I; ICD-10: E76.0) ist eine autosomal rezessiv vererbte lysosomale Speicherkrankheit. Sie ist auf einen Mangel des lysosomalen Enzyms α-L-Iduronidase (IDUA [EC 3.2.1.76]; Uniprot-ID: P35475; OMIM-ID: 252800) zurückzuführen und zählt zu den sehr seltenen Stoffwechselerkrankungen. Alle Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I)-Patienten weisen einen Defekt am gleichen Enzym auf. Trotzdem gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Ausprägung der Erkrankung und des ersten Auftretens klinischer Symptome. Das klinische Erscheinungsbild der schwersten Verlaufsform wurde 1919 erstmals von der deutschen Kinderärztin Gertrud Hurler [1] beschrieben, weshalb diese Verlaufsform auch als M. Hurler (MPS-I-H; OMIM-ID: 607014) oder auch als Hurler-Pfaundler-Krankheit bekannt ist (Prof. M. von Pfaundler war der damalige Leiter des Haunerschen Kinderspital in München, an dem G. Hurler tätig war). 1962 beschrieben der bekannte amerikanische Augenarzt Harold G. Scheie (gesprochen Schäi) und Mitarbeiter einen Patienten mit Hornhauttrübungen und Gelenkveränderungen [2]. Obwohl Scheie die Parallelen zu der von Hurler beschriebenen Erkrankung erkannte („A newly recognized forme fruste of Hurler's disease“), wurde der Symptomkomplex zunächst als MPS-V bezeichnet. Erst einige Jahre später, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich beim Morbus Scheie bzw. Scheie-Syndrom (MPS-I-S; OMIM-ID: 607016) lediglich um eine verzögerte Verlaufsform der MPS-I mit gleichem Enzymdefekt handelt, wurde diese Bezeichnung wieder fallen gelassen. Häufig wird ein Verlauf, dessen Schweregrad zwischen den von Hurler und Scheie beschriebenen eingestuft wird, abgegrenzt und als Morbus Hurler-Scheie (MPS-I-H/S; OMIM-ID: 607015) bezeichnet. Diese historische Einteilung in Morbus Hurler, M. Hurler-Scheie und M. Scheie ist immer noch weit verbreitet, gilt aber als nicht mehr zeitgemäß. Heutzutage wird zunehmend die Klassifikation in nicht-neuronopathische und neuronopathische Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I) verwendet, da die historische Einteilung die große Variationsbreite der Symptomatik der MPS I nicht ausreichend berücksichtigt. Die Verdachtsdiagnose kann durch eine enzymatische Testung gesichert werden.
[1] Hurler, G.; Über einen Typ multipler Abartungen, vorwiegend am Skelettsystem ; Z Kinderheilk (Berlin) (1920) 24: 220-234.
[2] Scheie, HG et al.; A newly recognized forme fruste of Hurler's disease (gargoylism); Am J Ophthalmol (1962) 53: 753-769
Pathogenese, Klinik und Klassifikation der Mukopolysaccharidose Typ I
Alpha-L-Iduronidase ist eine Exoglykosidase. Sie wird für den schrittweisen enzymatischen Abbau bestimmter Glykosaminoglykane (kurz: GAG), insbesondere von Dermatan- und Heparansulfat, benötigt. Glykosaminoglykane – früher auch als Mukopolysaccharide bezeichnet – sind Teil der extrazellulären Matrix und vor allem am Aufbau von Binde- und Stützgewebe beteiligt. GAG sind lange kettenförmige Moleküle, die in der Regel von zwei im Wechsel eingebauten, modifizierten Zuckerbausteinen gebildet werden.
Der Mangel alpha-L–Iduronidase führt zur Behinderung des stufenweisen Katabolismus insbesondere der Glykosaminoglykane Dermatansufat und Heparansulfat, die sich in der Folge in den Lysosomen als Speichersubstanz anreichern.
Direkt und indirekt kommt es in der Folge zu progredienten Fehlfunktionen auf Zell-, Gewebe- und Organebene [1]. Durch das ubiquitäre Vorkommen von GAGs in der extrazellulären Matrix des Körpers sind nahezu alle Organsysteme – in Abhängigkeit der lokalen Bedeutung und Vorkommen von Dermatan- und Heparansulfat – in mehr oder minder großem Umfange beteiligt. Klinisch manifestiert sich dies insbesondere in Veränderungen des Hör- und Sehvermögens, des Skelett- und Stützapparates, Vergrößerungen der Organe (vor allem von Leber und Milz), Veränderungen der Atemwege und Lunge, der Herz-Kreislauffunktionen sowie bei schweren Verlaufsformen in einer Beteiligung des ZNS. Die Folge sind häufig frühe Behinderungen bis hin zum Tod der Patienten.
[1] Clarke, LA, Pathogenesis of skeletal and connective tissue involvement in the mucopolysaccharidoses: glycosaminoglycan storage is merely the instigator, Rheumatology (2011) 50: Supplement 5 v13-v18
1. Wie sieht die Symptomatik der Mukopolysaccharidose Typ I aus?
Die Mukopolysaccharidose Typ I verläuft chronisch-progredient und weist eine große Bandbreite in der Schwere der Erkrankung und den Symptomen auf. Der Mangel an Alpha-L-Iduronidase hat bei den Patienten mit MPS I zahlreiche pathologische Auswirkungen vor allem auf deren extrazelluläre Matrix. Die vielfältigen Ausprägungen sind vor allem bedingt durch Veränderungen im Binde- und Stützapparat sowie im gesamten Skelettsystem: Dysostosis multiplex, Gesichtsdysmorphien, Hornhauttrübung, Arthropathien und Kontrakturen, rezidivierende Hernienbildung im Kindesalter, Herz-Kreislaufstörungen vor allem durch Herzklappen- und Gefäßwandtexturstörungen, Wachstumsstörungen, Veränderungen des Gehör- und Geruchsinns, gehäufte Infektionen des Respirationstraktes und des Mittelohrs, Lungengewebsveränderungen, Hepatosplenomegalie und nicht selten schon im Kindes- oder Jugendalter ein Karpaltunnelsyndrom.
Kinder mit der schweren und frühen Verlaufsform sind zumeist geistig behindert, deutlich wachstumsretardiert sowie durch die typische Gesichtsdysmorphie häufig stigmatisiert und erreichen meist nur ein Alter von 8 bis 10 Jahren. Patienten, die unter einer milderen Verlaufsform leiden, können eine normale Lebenserwartung erreichen. Sie sind trotz einer ausgeprägten klinischen Symptomatik geistig weitgehend oder vollkommen normal und oft auch äußerlich nicht stark verändert.
Während die Kinder mit der schweren Verlaufsform (Morbus Hurler) schon früh auffällig werden, führt der verzögerte Verlauf (Morbus Hurler-Scheie, Morbus Scheie) häufig dazu, dass die sich zumeist schon im Kindesalter entwickelnden, anfangs eher unspezifischen Symptome lange Zeit übersehen oder fehlinterpretiert werden. Besonders problematisch ist hierbei, dass die einzelnen Leitsymptome dieser Multisystemerkrankung in den Aufgabenbereich unterschiedlicher Fachdisziplinen fallen, sodass sie häufig nicht im Gesamtkontext wahrgenommen und daher leicht fehlinterpretiert werden.
Das deutsche Heilmittelwerbegesetz (HWG) schreibt vor, den Zugang zu fachspezifischen Inhalten zu rezeptpflichtigen Medikamenten nur Fachkreisen zu ermöglichen.
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Rheumatologische Aspekte von MPS I
Schlüsselposition für Rheumatologen:
Rheumatologen spielen bei der Entdeckung von Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I), insbesondere Morbus Scheie, eine entscheidende Rolle, da sie eine wichtige Abklärungsstelle für Patienten mit den verschiedensten muskuloskelettalen Symptomen sind. Bei unklaren Gelenkkontrakturen und -versteifungen ohne vorhandene Entzündungszeichen sollte auch das Vorliegen einer seltenen Erkrankung wie der MPS I in Betracht gezogen werden. Denn eine Enzymersatztherapie kann gerade bei attenuiertem MPS I Verlauf, wie M. Scheie, das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und schweren, irreversiblen Schäden vorbeugen. Mittels eines einfachen Trockenbluttest kann die Diagnose gestellt werden.
Bei MPS I handelt es sich um eine seltene lysosomale Speicherkrankheit, bei der ein genetisch bedingter Mangel des Enzyms α-L –Iduronidase zur Anreicherung von Glukosaminoglykanen (GAG), in den Lysosomen der Körperzellen führt. „Hierdurch wird vor allem die Funktion des Bindegewebes und des Bewegungsapparats zunehmend gestört, aber auch Atemwege, Herz, Augen, Leber, Milz und Nervensystem können betroffen sein”. ¹
Grundsätzlich gibt es bei der Mukopolysaccharidose Typ I unterschiedliche Verlaufsformen:Es wird die schwerste Verlaufsform (Morbus Hurler) von den attenuierten Verlaufsformen (Morbus Hurler-Scheie, Morbus Scheie) unterschieden.
Die schwere Verlaufsform - Morbus Hurler:
Der Morbus Hurler beginnt meist im frühen Kindesalter, die Kinder zeigen auffällige vergröberte Gesichtszüge und im Gegensatz zu den attenuierten Formen eine kognitive Beeinträchtigung. Die Multiorganerkrankung schreitet rasch voran und die Patienten erreichen unbehandelt kaum die Pubertät. Die Diagnose wird meist noch im Kleinkindalter gestellt.
Die attenuierten Verlaufsformen - Morbus Scheie & Morbus Hurler-Scheie:
Bei den milderen Verläufen der MPS I treten die charakteristischen Symptome meist deutlich später und zunächst auch nicht in vollem Umfang auf, sodass es hier oft sehr lange bis zur korrekten Diagnose dauert. (Abb. 1).
Einfacher Trockenbluttest erhärtet Verdacht auf MPS I:
Bei Verdacht auf MPS I kann die Erkrankung durch einen einfachen Trockenbluttest nachgewiesen werden. Eine frühzeitige Enzymersatztherapie (EET) kann eine wirksame Behandlung der Symptome ermöglichen.² (Bei M. Hurler ist zudem bis zum Alter von etwa 2,5 Jahren eine Stammzelltransplantation in Betracht zu ziehen da derzeit nur diese den für M. Hurler charakteristischen kognitiven Abbau verhindern kann)
Vorgehen bei einem MPS I Verdachtsfall:
- Einfache Messung der Enzymaktivität der α-L-Iduronidase, sowie idealerweise weitere verwandter, therapierbarer MPS-Typen mittels Trockenblutkarte
- Die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH unterstützt die Diagnostik-Initiative für lysosomale Speicherkrankheiten der Archimed Life Science GmbH. Daher kann Archimed Ärzten die Trockenblut-Testung kostenfrei anbieten. Nutzen Sie die kostenfreie Service-Hotline zur Bestellung des Trockenblut-Tests.
- Bei positivem Befund auf MPS I empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem spezialisierten Behandlungszentrum.
Fazit:
- Der Rheumatologe nimmt eine Schlüsselrolle bei der frühen Diagnose der MPS I ein.
- Bei unklaren Gelenkbeschwerden mit Funktionseinschränkung, Kontrakturen und Versteifungen sollte frühzeitig an die Differentialdiagnose MPS I gedacht werden.
- Es steht eine einfache Diagnostik mittels Trockenbluttest zur Verfügung.
- Mit der Enzymersatztherapie steht eine wirksame Therapiemöglichkeit zur Verfügung.
- Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso größer ist die Chance, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und spätere Schäden zu vermeiden.2,3
Mehr zum Trockenbluttest bei einem MPS I Verdachtsfall
Literatur:
1.Lehmann TJA. et al. Rheumatology 2011;50:v41-v48.
2.Al-Sannaa N. et al. Orphanet J Rare Dis. 2015;10:131.
3.Laraway S et al.,Pediatr. 2016 Nov;178:219-226.e1
4.Fachinformation Aldurazyme® 100 E/ml, Stand 11/2018
Rheumatologische Aspekte von MPS I
Gelenkkontrakturen unklarer Genese:
Gelenkkontrakturen unklarer Genese ohne Entzündungszeichen könnten auf einen Fall von MPS I hinweisen.
Die Ursachen chronischer muskuloskelettaler Beschwerden können vielfältig sein und stellen Sie als Rheumatologen täglich vor diagnostische Herausforderungen. Sie begeben sich ständig auf Spurensuche und erwägen eine Vielzahl seltener rheumatischer Erkrankungen, begegnen dabei aber auch seltenen Stoffwechselerkrankungen, wie der lysosomalen Speicherkrankheit MPS I.
Gerade bei den attenuierten Verlaufformen der MPS I, wie dem M. Scheie oder dem M. Hurler-Scheie vergehen oft Jahre bis zur Diagnosestellung und viele Patienten werden dabei zur rheumatologischen Abklärung überwiesen. Daher ist es für Sie als Rheumatologen wichtig, die Schlüsselsymptome der MPS I zu erkennen.
Beim Morbus Scheie stehen besonders die muskuloskelettalen Symptome im Vordergrund. Ein Arzt wird meist wegen Einschränkungen im Bewegungsapparat aufgesucht, es treten verminderte Gelenkbeweglichkeit, Gelenksteifigkeit und -kontrakturen auf. Diese Beschwerden lenken den Verdacht zunächst in vielen Fällen auf die Diagnose rheumatoide Arthritis. Im Gegensatz zu rheumatischen Erkrankungen fehlen jedoch lokale und systemische Entzündungszeichen.
Rezidivierende Nabel- und Leistenhernien sowie Karpaltunnelsyndrom, oft beidseits und im Kindesalterauftretend, sind darüber hinaus mögliche Manifestationen und können bei Betroffenen bereits anamnestisch erhoben werden. Mit Fortschreiten der Erkrankung kann es u.a. zur Augenbeteiligung mit Hornhauttrübung, Herzbeteiligung durch Verdickung besonders von Mitral- und Aortenklappe sowie Rückenmarkskompression durch Verdickung der Ligamente und Meningen kommen. (siehe Tabelle)
Muskuloskelettale Symptome | Gelenkkontrakturen, Karpaltunnelsyndrom, schnellender Finger, Dysotosis multiplex, Hüftdysplasie, Minderwuchs |
---|---|
Allgemeine / viszirale Symptome | Hornhauttrübung, Klappenvitien, Hernien, Hepatosplenomegalie, pulmonale und otogene Infekte, Rückenmarkskompression (häufiger auch am craniocervikalen Übergang) |
Labor | Keine Entzündungszeichen, Glukosaminoglykane im Urin quantitativ und qualitativ↑, α-Iduronidase in Leukozyten↓ |
Bildgebung (Bewegungsapparat) | Dysostosis multiplex, Hüftdysplasie, Skoliose, Gibbus |
Tabelle modifiziert nach Manger B, Z Rheumatol 2010;69:527-538
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In diesem Highlightsheet „Unauffällig auffällig – Wie Sie seltenen Ursachen von Gelenkkontrakturen auf die Spur kommen“ wartet neben Informationen zur Herausforderung zur frühen Diagnose u.a. eine spannende Kasuistik eines Mädchens auf Sie, das erst eine lange diagnostische Odyssee hinter sich bringen musste, bis es endlich die richtige Diagnose MPS I erhielt. Lernen Sie von den Erfahrungen Ihrer Kollegen.
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Vorgehen bei einem MPS I Verdachtsfall:
- Einfache Messung der Enzymaktivität der α-L-Iduronidase, sowie idealerweise weitere verwandter, therapierbarer MPS-Typen mittels Trockenblutkarte
- Sanofi Aventis Deutschland GmbH unterstützt die Diagnostik-Initiative für lysosomale Speicherkrankheiten der Archimed Life Science GmbH. Daher kann Archimed Ärzten die Trockenblut-Testung kostenfrei anbieten. Nutzen Sie die kostenfreie Service-Hotline zur Bestellung des Trockenblut-Tests.
- Bei positivem Befund auf MPS I empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem spezialisierten Behandlungszentrum.
2. Wie wird die Diagnose der Mukopolysaccharidose Typ I gestellt?
2.1 Anamnese und Klinik der Mukopolysaccharidose Typ I (Auswahl)
Die Anamnese, und hier besonders die Fremdanamnese, der Eltern geben einen ersten Hinweis auf das Vorliegen einer Speichererkrankung. Weiter helfen die klinischen Symptome und auch das äußere Erscheinungsbild der Patienten.
Die Mukopolysaccharidose Typ I als multisystemische Erkrankung erfordert ein interdisziplinäres Zusammenspiel aller beteiligten Fachgruppen.
Fachrichtung | Klinische Manifestation |
---|---|
Hausarzt | Rezidivierende Ohrinfektionen, aufgetriebenes Abdomen, eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit, Ganganomalien, Arthritis, Schmerzen in der Hand/Handwurzel, Lichtempfindlichkeit |
Kinderarzt | Rezidivierende Infekte der oberen Atemwege, rezidivierende Otitis media, Entwicklungsverzögerung, Hepatosplenomegalie, eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit, Gibbus, grobe Gesichtszüge |
Allgemein-/Kinderchirurg | Angeborener Nabel- bzw. Leistenbruch mit häufigen Rezidiven, Karpaltunnelsyndrom |
Orthopädischer Chirurg | Gibbus, Genu valgum und varum |
HNO-Arzt | Rezidivierende Ohrinfektionen mit der Indikation zum Einlegen von Paukenröhrchen |
Augenarzt | Hornhauttrübungen, Netzhautdegenerationen |
Kardiologe | Endokardfibroelastose, Herzklappeninsuffizienz (u. a. Klappenverdickung, Aorten- und Mitralklappenreguritation) |
Humangenetiker | Entwicklungsverzögerungen, grobe Gesichtszüge, Makrozephalie, Hydrops fetalis |
Physiotherapeut | Eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit |
Rheumatologe | Gelenkschmerzen, eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit |
Es ist oft eine Herausforderung für den Arzt, die klinischen Hinweise auch in ihrer Variation richtig zu deuten. Das Wiedererkennen oder Erkennen der für die Krankheit typischen Hinweise wie z.B. Gelenksteifigkeit/Gelenkkontrakturen, frühe rezidivierende Hernien, ein frühes Karpaltunnelsyndrom mit u. U. deutlichen Vergröberungen und Veränderungen der Hände und typischer Gesichtsveränderungen können den Blick für diese Erkrankungen schärfen. Eine Verdachtsdiagnose wird durch den Bluttest auf die bestehende Restaktivität mit geringem Aufwand bestätigt. Ein optimales Ansprechen der verfügbaren spezifischen Therapien ist wesentlich durch den frühzeitigen Beginn einer Behandlung bestimmt.
2.2 Laborchemische Untersuchungen bei Mukopolysaccharidose Typ I
Bestimmung im Urin bei Mukopolysaccharidose Typ I:
Der Nachweis einer vermehrten Glykosaminoglykanenausscheidung (Dermatan- und Heparansulfate) im Urin kann beim Krankheitsverdacht auf eine Mukopolysaccharidose als Suchtest herangezogen werden. Leider ist dieser Test nicht spezifisch und kann auch falsch negativ ausfallen.
Enzymtestung bei Mukopolysaccharidose Typ I:
Die eindeutige Diagnose einer Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I) erfolgt durch einen Nachweis des Enzymmangels (alpha-L-Iduronidase) im Blut oder aufwendig und daher kaum mehr gebräuchlich in kultivierten Fibroblasten.
2.3 Diagnostik bei MPS I (Mukopolysaccharidose Typ I)
Besteht aufgrund von Beschwerden der Verdacht auf MPS I, kann dieser durch Laboruntersuchungen relativ einfach bestätigt oder ausgeschlossen werden. In der Regel reicht ein Bluttest aus, bei dem die Aktivität des Enzyms alpha-L-Iduronidase gemessen wird. Die Blutprobe kann in der Arztpraxis entnommen und zur Analyse in ein spezialisiertes Labor geschickt werden.
Sobald bei Ihnen der Verdacht auf einen MPS I besteht, sollten Sie umgehend mit einem MPS I-Zentrum (siehe Zentren) Kontakt aufnehmen.
2.4 Molekulargenetische Diagnostik bei Mukopolysaccharidose Typ I
Der Enzymtest wird zur Sicherung der Diagnose allgemein anerkannt. Bei der Suche nach Trägern der Erbinformation ist die molekulargenetische Bestimmung sinnvoll und erforderlich. Dies gilt auch für die Erlangung zusätzlicher genetischer Erkenntnisse sowie in der Pränataldiagnostik.
Die DNA-Analyse wird jedoch unter anderem durch eine große Heterogenität möglicher Mutationen deutlich erschwert. Oft sind spezifische Mutationen nur durch eine langwierige Suche zu identifizieren oder nur einzelnen Familien zuzuordnen.
2.5 Pränataldiagnostik bei Mukopolysaccharidose Typ I
In bereits betroffenen Familien oder bei begründetem Verdacht kann die Bestimmung der Enzyme im Rahmen einer Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese durchgeführt werden.
2.6 Wo erhalten Patienten Unterstützung?
In Deutschland gibt es eine aktive, gut vernetzte Selbsthilfeorganisation für Patienten mit Mukopolysaccharidosen und deren Angehörige.
2.7 Wo finde ich Zentren mit Erfahrung in Diagnose und Behandlung von MPS-I?
Hinweis:
Die auf dieser Website befindliche Liste von spezialisierten Kliniken bzw. Zentren ist nicht abschließend. Bislang nicht aufgeführte Zentren können jederzeit ergänzt werden.
[1] Lehman TJA et al., Diagnosis of the mucopolysaccharidoses, Rheumatology (2011) 50: Suppl 5 v41-v48
3. Wie sieht die Vererbung der Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I) aus?
MPS I (Mukopolysaccharidose Typ I wird autosomal rezessiv vererbt. Beide Elternteile sind in der Regel symptomfreie, heterozygote Träger eines mutierten alpha-L-Iduronidase-Gens (IDUA). Es besteht somit bei jeder Schwangerschaft eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit, ein an Mukopolysaccharidose Typ I erkranktes Kind zu gebären.
Auf dem Genlokus 4p16.3 sind bis heute weit über 100 verschiedene Mutationen identifiziert worden. Die beiden Hauptallele Q70X und W402X stellen den größten Anteil der Mukopolysaccharidose Typ I-Allele in der kaukasischen Bevölkerung dar. Liegen diese in Kombination oder einzeln in der Mutation vor, dann kommt es meist auch zum neuronopathischen Verlauf der Erkrankung. Darüber hinaus sind bisher nur für wenige Mutationen Genotyp-Phänotyp-Korrelation nachgewiesen.
Die geschätzte Inzidenz einer schweren Mukopolysaccharidose Typ I-Verlaufsform liegt bei 1 : 100.000, für eine nicht-neuronopathische langsam progrediente Verlaufsform bei 1 : 500.000 und für die Mischform bei ca. 1 : 280.000.
Es kommt nicht zu einem ethnisch gehäuften Auftreten.
Bei bereits bekannten betroffenen Eltern werden molekulargenetische Untersuchungen pränatal angewandt. Das Gleiche gilt bei der Suche nach Trägern des spezifischen Defektes. Eine solche molekulargenetische Untersuchung ist zur Sicherung der Diagnose jedoch nicht erforderlich. Sie dient nur zur Unterstützung der Diagnose und erlaubt unter Umständen über mögliche Geno-Phänotyp-Korrelationen eine prognostische Aussage.
[1] Neufeld EF, Muenzer J. The mucopolysaccharidoses. In: Scriver C, Beaudet A, Sly W, et al., eds. The Metabolic and Molecular Bases of Inherited Disease. New York: McGraw Hill; (2001) 3421-3452
4. Therapie bei MPS I
Die Krankheit MPS I ist behandelbar. Die Therapie kann auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt werden. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an ein in Ihrer Nähe befindliches MPS I Expertenzentrum.
5. Klassifikation der Mukopolysaccharidose Typ I (MPS I)
Wie erwähnt werden historisch 3 klinische Formen unterschieden:
- Morbus Hurler (MPS-I-H; ca. 60% der Patienten), die schwerste Form mit sehr früher Manifestation;
- Morbus Scheie (MPS-I-S; ca. 20%) mit verzögerter, milderer Ausprägung und
- Morbus Hurler-Scheie (MPS-I-H/S; ca. 20%) als intermediäre Verlaufsform
Da diese historische Einteilung der großen Breite an Variationen in der klinischen Symptomatik nicht gerecht wird, wird diese Einteilung heute zunehmend zugunsten einer Klassifikation in nicht-neuronopathische und neuronopathische MPS I verlassen.
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6. Krankheitsregister für MPS I
Eine wichtige Rolle spielt der Zugang zu Informationen um den MPS I-Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. Solche Informationen über die Mukopolysaccharidose Typ I sind aber nur begrenzt verfügbar, unter anderem deshalb, weil die Enzymersatztherapie erst seit 2003 eingesetzt wird und diese Erkrankung selten vorkommt.
Das MPS I-Register stellt eine internationale Datenbank zur Verfügung. In dieser Datenbank stehen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Krankheitsbild und zur Therapie von MPS I zur Verfügung. Diese soll ständig erweitert werden.
Deshalb steht die Teilnahme am MPS I-Register allen Ärzten offen, die auch Patienten mit der gesicherten Diagnose betreuen. Dabei ist nicht ausschlaggebend, ob der Patient zu diesem Zeitpunkt bereits therapiert wird.
Im April 2003 wurde das MPS I-Register weltweit initiiert. 891 Patienten waren im März 2010 eingeschlossen. Diese wurden von Ärzten aus 33 verschiedenen Ländern betreut. [1,2]
6.1 Die Ziele des MPS I-Registers sind:
- Evaluierung der Langzeit-Sicherheit und -Wirksamkeit von Produkten zur ursächlichen MPS I-Therapie
- Die MPS I-Patientenpopulation in ihrer Gesamtheit zu beschreiben und zu charakterisieren, unter Berücksichtigung der Krankheitsprogression, der Variabilität, und dem natürlichen Verlauf
- Optimierung der medizinischen Versorgung der Patienten durch die Erstellung von Berichten zum Krankheitsverlauf, die Entwicklung von Empfehlungen zur Verlaufskontrolle und zur Therapie
- Das MPS I-Register hat nur beobachtenden Charakter. Der behandelnde Arzt legt selbst Intervall und Umfang klinischer Verlaufskontrollen anhand von individuellen Erfordernissen seines Patienten fest. Alle Informationen zu den teilnehmenden Patienten und Ärzten werden anonymisiert. Diese müssen vorab schriftlich einer Teilnahme zustimmen. Der Schutz der personenbezogenen Daten und der Privatsphäre steht dabei absolut im Vordergrund.
[1] D'Aco K et al., Diagnosis and treatment trends in mucopolysaccharidosis I: findings from the MPS I Registry; Eur J Pediatr (2012) 171: 911-919
[2] MPS I Registry; Annual Report 2010
7. Expertenzentren
Spezialisierte Kliniken und Zentren, die sich mit der Erkrankung MPS I beschäftigen, sind hier aufgelistet.
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Hinweis:
Die auf dieser Website befindliche Liste von spezialisierten Kliniken bzw. Zentren ist nicht abschließend. Bislang nicht aufgeführte Zentren können jederzeit ergänzt werden.
oder
(Aktualisierung April 2021)
MAT-DE-2101803-1.0-04/2021